Der Cost-Average Effekt

Der grundlegende Unterschied zwischen Einmalanlagen und Sparplänen liegt darin, dass im Falle von Sparplänen eine hohe Schwankung der Erträge nicht automatisch einen nachteiligen Effekt darstellt.
Dieser Umstand resultiert daraus, dass bei fallenden Fondskursen im Rahmen eines Sparplanes für einen gegebenen Geldbetrag eine höhere Anzahl von Anteilen erworben wird, während bei steigenden Kursen die gegenteilige Wirkung eintritt. Durch diese antizyklische Eigenschaft des Sparplanes kann ein erhöhtes Risiko alleine schon zu einer Verbesserung der Rendite führen.
Berücksichtigt man zusätzlich, dass an den Kapitalmärkten das Eingehen erhöhter systematischer Risiken ohnehin durch eine erhöhte Rendite vergolten wird, so erscheint die bei 'Einmalanlagen unumgängliche Risikominimierung nicht länger optimal. Dementsprechend müssen Sparpläne nicht so breit diversifiziert werden wie Einmalanlagen.
Allerdings kann diese automatische Stabilisierung nur dann greifen, wenn die entsprechenden Fonds auch tatsächlich ein zyklisches Verhalten aufweisen (d.h. Phasen überdurchschnittlicher Performance werden mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Phasen unterdurchschnittlicher Performance abgelöst). In der Realität ist ein solches Verhalten generell bei Aktienfonds und bei langen Laufzeitbetrachtungen zu beobachten.
Im folgenden ein Beispiel innerhalb eines Jahres:
Drei verschiedene Fonds, A, B und C, werden im Rahmen eines Sparplanes von monatlich € 100,- erworben. Der Sparplan dauert in diesem Beispiel 1 Jahr. Die folgende Tabelle zeigt ihre Kurse jeweils zu Monatsbeginn:
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Fonds A (stetig ansteigender Wert): 10 10 11 11 11 11,5 12 12 12 13 13 13
Fonds B (stagnierender Wert): 10 9 8 8 8 8 9 9 9 9 9 10
Fonds C (insgesamt fallender Wert): 10 98 8 7 6 5 5 6 6 7 8 8
(Diese Tabelle ließe sich in beliebiger Wahl der Laufzeit und Schwankung mit dem immer gleichen Ergebnis fortsetzen!)
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